An dieser Stelle präsentieren wir regelmäßig Links, die wir unter der Woche entdeckt haben, zu denen wir selbst nicht mehr viel schreiben müssen und die wir teilenswert finden. Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!
1. In einem kurzen Kommentar im neuen deutschland zeigt Matthias Monroy auf, wie sich das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zunehmend weiter nach rechts begibt, indem beispielsweise die Zustimmung zu parlamentarischen Anträgen der AfD nicht ausgeschlossen wird oder rechtslastige Ideen in der Migrationspolitik aufgegriffen werden. Schon ein Trauerspiel, wenn sich ehemals Linke meinen mit solchen Aussagen politisch profilieren zu müssen, und das auf Kosten der Schwächsten unserer Weltgemeinschaft, nämlich Geflüchteten. [Karl]
2. Schau an: Everybody’s Darling Emmanuel Macron ist auf einmal nicht mehr so richtig beliebt in der deutschen Medienlandschaft. Zumindest sieht das Julia Borutta so in einem Kommentar auf tagesschau.de, in dem sie deutliche Kritik am „Pokerspiel“ des französischen Präsidenten übt, der gerade nach der verheerenden Schlappe seiner Partei und dem guten Abschneiden des rechtsextremen Ressemblement National bei den EU-Wahlen Neuwahlen ausgerufen hat. Die einzige Chance, die rechte Machtübernahme aufgrund der Selbstüberschätzung Macrons zu verhindern, sieht Borutta in einem gemeinsamen Vorgehen der linken Parteien. Und ein rechtsextrem regiertes Frankreich wäre wahrlich eine Horrorvorstellung für ganz Europa. [Karl]
3. Georg Seßlen analysiert in einem Artikel für jungle world die Annäherung von Konservativen und Rechtsextremen, die zurzeit überall in Europa zu beobachten ist und sich symbolisch in der „Frauenfreundschaft“ von Ursula von der Leyen und Giorgia Meloni zeigt. Dabei geht es für die Faschisten darum, sich nicht zu ruppig zu geben, aber gleichzeitig ihr extremes Profil nicht zu schleifen, um so einerseits nicht die Anschlussmöglichkeiten an die Konservativen zu verlieren, andererseits aber die eigene Wählerschaft nicht zu verprellen. Die AfD zeigt sich diesbezüglich gerade als Störfaktor, da denen in Europa niemand mehr die Bürgerlichkeit abnimmt. Was freilich CDU und FDP nicht daran hindert, immer wieder mit den Blaubraunen zusammenzuarbeiten. Scheußliche Entwicklung! [Karl]
4. In einer Folge vom Videopodcast Shotcut von Spiegel Online spricht Moderatorin Lara Schulchenk mit Susanne Götze über die Frage, warum Rechtspopulisten die Klimakrise leugnen. Und dabei erfährt man in etwa 20 Minuten so einiges über die Zusammenhänge von Klimawandelleugner-Thinktanks und rechten Politikern, denen die Aussage, dass es keinen menschgemachten Klimawandel gibt, sehr gut in die eigene politische Agenda passt: Das schaffe Verunsicherung, macht komplizierte Lösungen unnötig und diskreditiert zugleich noch andere Politiker und Wissenschaftler. So ergibt sich eine fatale Allianz, die aufgrund des Rechtsrutsches immer präsenter wird. Was mir dabei fehlt, ist noch der Verweis darauf, dass auch in Parteien wie FDP und CDU/CSU Klimawandelleugnung mittlerweile immer häufiger vorkommt. [Karl]
5. Die Woche mit Friedrich Küppersbusch bietet in gut fünf Minuten mal wieder reichlich auf den Punkt gebrachte Statements zu Ereignissen in der Vorwoche, beispielsweise zum islamistischen Anschlag von Mannheim. Die abgeklärte Sachlichkeit von Friedrich Küppersbusch, die aber immer auch ein bisschen verschmitzt daherkommt, würde ich mir bei mehr Journalisten wünschen. [Karl]
6. Jens Berger stellt sich angesichts des Erfolgs der AfD bei der Europawahl in einem Kommentar auf den NachDenkSeiten die Frage, ob denn die Blaubraunen nicht viel eher systemstabilisierend sind als systemkritisch. Deren Wähler sehen das zwar anders, aber das liegt vor allem daran, dass im Zusammenhang mit der AfD so gut wie nie sozialpolitische Themen angesprochen werden, bei denen nämlich Konsens mit den anderen neoliberalen Parteien besteht. So bekommt die AfD immer Gelegenheit, sich als eine Opposition zu „den Eliten“ darzustellen, die sie im Grunde gar nicht ist. Und unzufriedene Systemverlierer werden auf diese Weise bei der Stange gehalten. Mein Reden seit vielen Jahren. [Karl]
7. In Indien hat die Regierung von Premierminister Narendra Modi einige Verluste bei der letzten Wahl hinnehmen müssen und so ihre absolute Mehrheit eingebüßt. Das ist zunächst mal eine gute Nachricht, zeigte sich Modi doch zunehmend autoritärer in den letzten Jahren. In einem Artikel vom IPG-Journal beantwortet der Indienexperte Christoph P. Mohr einige Fragen zu diesem Wahlergebnis und dessen Auswirkungen. Interessante Hintergrundinfos über die größte Demokratie der Welt! [Karl]
8. Immer wieder hört man von Befürwortern fossiler Energien, wie schlecht und schädlich doch die Windenergie sei. Der BUND hat sich mal darangemacht und zehn Mythen über die Windenergie widerlegt. Hierbei geht es vor allem darum aufzuzeigen, dass der Energieerzeugung durch Windkraftanlagen Sachen vorgeworfen werden, die anderswo in viel größerer Relation auftreten. Aber leider verfangen solche Mythen ja nach wie vor, da sie beharrlich vor allem von rechten Politikern und Medien vorgetragen werden. Insofern bietet der BUND hier gute Aufklärung und Argumentationshilfe gegen solche Faktenverdreher. [Karl]
